SENDENHORST/DRENSTEINFURT Große Ehre für Dr. Sabine und Dr. Kurt Omland. Das Ehepaar aus Drensteinfurt ist für sein ehrenamtliches Engagement mit der Bernhard-Kleinhans-Plakette ausgezeichnet worden.
Die Ehrung nahm Prof. Dr. Herbert Ulonska, Vorsitzender des Vereins „Woche der Brüderlichkeit“, bei der Eröffnungsveranstaltung am Sonntag im Haus Siekmann vor. In der Laudatio dankte der evangelische Pastor Walter Gröne dem Ehepaar für seine ehrenamtliche Arbeit zur Erhaltung und Nutzung der Drensteinfurter Synagoge: „Sie zielt auf eine Zukunft, in der Vorurteile gegenüber Menschen anderen Glaubens, anderer Meinung, anderer Herkunft und anderer Nationalität überwunden werden. Die Synagoge in Drensteinfurt ist dafür ein Lernort geworden.“
Die Omlands gründeten Anfang der 1980er-Jahre einen Gesprächskreis, der 1990 in „Förderverein Alte Synagoge“ umbenannt wurde. Zusammen mit den Mitgliedern entwickelten sie ein Nutzungskonzept und stießen damit die Übernahme und Renovierung der Synagoge durch die Stadt Drensteinfurt an. Gleichzeitig leisteten sie intensive Forschungsarbeit, im Zuge derer sie auch Kontakt zu Zeitzeugen suchten.
"Die Flucht der Kinder"
Zu Gast bei der Eröffnungsveranstaltung zur „Woche der Brüderlichkeit“ war auch die Journalistin Ute Schaeffer. Die frühere Chefredakteurin der Deutschen Welle (DW) und jetzige stellvertretende Direktorin der DW-Akademie in Bonn, fand deutliche Worte: „Wir sind darin gescheitert, die Zuwanderung der vergangenen zwei Jahre für unser Wohl einzusetzen, obwohl es Ansätze gegeben hätte.“ Schaeffer sprach zum Thema der Woche: „Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge – Schicksale hinter Schlagzeilen und Statistiken“. Dazu las sie aus ihrem Buch „Einfach nur weg. Die Flucht der Kinder“ vor, in dem Schaeffer die Geschichte von zwölf jugendlichen Flüchtlingen erzählt.
Schaeffer forderte eine entschlossene Integrationspolitik, „in der Menschen nicht nur ankommen, sondern einbezogen sind“. Sie betonte, das der Bürgerwille keine Schuld trage. Das soziale Umfeld müsse sich öffnen; Schulen, Städte und Vereine müssten nachhaltiger und strukturbildender unterstützt werden.