KREIS WARENDORF „Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Du kannst das ändern“, so lautet der Slogan der Initiative „Zu gut für die Tonne“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Etwas ändern will auch die Landvolkshochschule Freckenhorst. Sie war kürzlich Gastgeber der Auftaktveranstaltung zum Thema „Mittel zum Leben – Bildungsstätten für einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln“. Und das, was sich zunächst fünf Bildungszentren in den nächsten vier Jahren vorgenommen haben, die alle dem Verband „Bildungszentren im ländlichen Raum“ (VBLR) angehören, ist eine große Aufgabe.
Es geht darum, dass Bildungshäuser zu Impulsgebern und Akteuren für ein nachhaltiges Wirtschaften mit Lebensmitteln in der Region werden. Hier soll der Bogen gespannt werden von einer ersten Bestandsaufnahme zum eigenen Wirtschaften mit Lebensmitteln, über die Entwicklung eines Nachhaltigkeitsmanagements zum verlustarmen Umgang mit Lebensmitteln sowie die Erstellung entsprechender Curricula für die Bildungsarbeit bis hin zum Transfer der Projektergebnisse auf weitere Bildungszentren aus dem Verbandskreis.
Kleine Schritte
Mit ganz kleinen Schritten soll es losgehen – immer das große Ziel vor Augen, meint LVHS-Leiter Michael Gennert. Es gehe darum, die bewusste Wahrnehmung im Umgang mit Lebensmitteln im eigenen Hause zu stärken – also angefangen von den Mitarbeitern in der Küche, über das lehrende Personal, hin zu den Gästen des Hauses, sind sich Michael Gennert, Küchenchefin Angela Schröder und Karin Ziaja, Leiterin des pädagogischen Fachbereichs Umwelt, Gesundheit und Soziales, einig. „Es ist eine Gratwanderung zwischen Theorie und Praxis“, bringt es Michael Gennert auf den Punkt.
Letztlich ist diese neue Ausrichtung der eigenen Arbeitsweise begründet durch die vom Verband gesetzten Ziele für die Bildungseinrichtungen im ländlichen Raum. „Aber wir gehen dabei auch von unserem Selbstverständnis als kirchliche Bildungseinrichtung aus, die sich in Verantwortung gegenüber der Schöpfung sieht“, macht der LVHS-Leiter deutlich.
Bestandsaufnahme
Ganz konkret wird es schon im Mai, wenn sich die zuständigen Beteiligten der fünf Häuser untereinander austauschen und eine Bestandsaufnahme angehen.
Im pädagogischen Bereich kann Karin Ziaja schon seit geraumer Zeit ein hohes Interesse der Kursteilnehmer an der Herkunft von regionalen Lebensmitteln ausmachen. „Ein bewusster und regionaler Einkauf ist oft mit einer geringeren Wegwerfquote verbunden“, sagt Ziaja. Sensibel für Lebensmittel sind die Verbraucher allemal. „Die Gäste fragen schon nach, wo unsere Produkte herkommen“, zieht Angela Schröder Bilanz, was ihre Erfahrungen in der Küche und im Speisesaal der LVHS angeht. Und genau hier setzt die große Aufgabe an. „Die Sensibilität im Umgang mit unseren Lebensmitteln“ muss gestärkt werden“, sind sich Michael Gennert Karin Ziaja und Angela Schröder sicher..