Ach du dickes Ei...Samstag, 18. Februar 2017

Geflügel wird wohl auch weiterhin keinen Auslauf bekommen. Foto dpa

KREIS WARENDORF Drei Monate ist es nun her, dass das Geflügel in der Region aus Sicherheitsgründen aufgestallt wurde. Oder anders gesagt: Aufgrund der Vogelgrippe dürfen gefiederte Freunde derzeit nicht raus.

Neben dem Entzug von Auslauf hat diese Sicherheitsmaßnahme aber noch eine ganz andere Auswirkung. Die betrifft weniger die Tiere selbst, als ihre Besitzer und die Konsumenten von Geflügelerzeugnissen. Denn wenn eine Aufstallung angeordnet wird, ist eine weitere Kennzeichnung der Produkte aus konventioneller Freilandhaltung nur auf zwölf Wochen beschränkt. Und genau diese Zeitspanne neigt sich nun dem Ende entgegen. „Es gibt aktuell keine Anzeichen, dass sich die Situation in naher Zukunft entspannt. Die Tiere werden auch weiterhin im Stall bleiben müssen“, erklärt Kreisveterinär Dr. Andreas Witte.

Im Klartext beutet dies, dass bei Fortdauer der Stallpflicht die Auslobung, also die Kennzeichnung der Eier, auf „Bodenhaltung“ geändert werden muss. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) sagt dazu, dass in den betreffenden Legehennenbetrieben erzeugte Eier verpflichtend mit der Kennzeichnung 2-DE-05… für Bodenhaltung zu kennzeichnen seien. Ebenso seien die Verpackungen deutlich mit der Haltungsform „Bodenhaltung“ zu etikettieren. Damit die Produzenten nicht zusätzlich finanziell belastet werden, kann das Verpackungsmaterial weiter genutzt werden. Dann müssen aber alle Hinweise auf die Freilandhaltung geschwärzt oder überklebt werden. Gegen zusätzliche Informationen sei grundsätzlich nichts einzuwenden, solange sie der Wahrheit und Klarheit dienen, zutreffend und für Verbraucher erkennbar seien, so das LANUV.

Anders im Ökolandbau

Anders ist die Situation im Ökolandbau. Hier gibt es keine zeitliche Beschränkung, sofern die Tiere weiterhin ökologisch gefüttert werden und entsprechend Platz haben. „Als Demeter-Betrieb halten wir derzeit nur 250 Hühner. Da es eben nicht so viele Tiere sind, haben sie ausreichend Platz im Stall und fühlen sich dort gerade jetzt aufgrund der kalten Temperaturen auch sehr wohl“, beschreibt Ingrid Schulze Schleppinghoff die Situation auf ihrem Hof in Warendorf-Freckenhorst. Der Wintergarten, der nach Demeter-Vorschriften erforderlich ist und als Übergangszone zum Freilauf angrenzt, sei geschlossen.

Auch ihre Kunden interessieren sich für die aktuelle Lage. „Sie fragen schon nach, wie die Situation aufgrund der Einstallungspflicht gerade aussieht. Glücklicherweise herrscht aber großes Vertrauen, denn letztlich können die Kunden direkt in unseren Hühnerstall schauen und sehen, dass es den Tieren dort sehr gut geht.“

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Beitrag von: Sebastian Rohling
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