DRENSTEINFURT Ein Mann hinter einer zerschossenen Glasscheibe, Hände, die sich halten, ein Post-it-Zettel mit der Erinnerung „to do: Frieden“ oder das imposante Wolkenspiel am Himmel über dem tosenden Meer.
Die 30 Bilder der Wanderausstellung „Suche Frieden“ – identisch zum Leitwort des Katholikentages 2018 in Münster – vermitteln dem Betrachter ganz unterschiedliche Botschaften, hinterlassen ambivalente Eindrücke. In manchen Motiven spiegelt der Frieden sich wider. Er ist – politisch, gesellschaftlich, spirituell – schon angekommen bei den Menschen. Andere Fotos aber zeigen, dass es mancherorts noch ein weiter Weg ist bis zum Frieden. Dort, wo die Menschenwürde nicht geachtet wird und es keine Gerechtigkeit gibt. „Man sollte sich ein bisschen Zeit nehmen, um die Bilder auf sich wirken zu lassen und wahrzunehmen, was sie zu sagen haben“, findet Pastoralreferentin Barbara Kuhlmann. Sie hat die Ausstellung nach Drensteinfurt geholt.
Gemeinsam mit der Zeitschrift „fotoforum“ hatte das Bistum Münster den Fotowettbewerb bundesweit ausgelobt. Mehr als 500 Fotografen hatten ihre Arbeiten eingesandt, in denen sich jeder individuell mit dem Leitwort des Katholikentages auseinandersetzen konnte. Eine Jury hat aus den 500 Werken die besten 30 ausgesucht, so dass sich dem Besucher der Ausstellung ein vielfältiges Gesamtbild präsentiert.
Gästebuch im Eingangsbereich
Im Eingang der St.-Regina-Kirche liegt eine Broschüre aus, die die Idee hinter der Ausstellung sowie die einzelnen Fotos näher erläutert. In das ebenfalls bereitliegende Gästebuch dürfen sich die Besucher gerne eintragen und ihre Eindrücke festhalten. Die Bilder, die nicht auf Fotopapier, sondern auf Stoff gedruckt sind, sind im ganzen Kirchenraum verteilt. Barbara Kuhlmann ist ein wenig vom Plan des Bistums abgewichen und hat die Bilder nach Themen geordnet. Links geht es eher friedlich und andächtig zu. Da suchen sich Sonnenstrahlen ihren Weg durch einen dichten Wald. „Wunderschön“ findet Kuhlmann das Motiv, eine Freundin aber habe es als „kitschig“ bezeichnet. „So individuell sind die Eindrücke“, sagt sie schmunzelnd. Rechts fällt der Blick auf verrostende Waffen und einen Panzer. Denn wo jetzt vielleicht Frieden herrscht, da war einst Krieg. „Das ist auch schon mal schwer zu ertragen“, findet Barbara Kuhlmann.
Bei Aufbau und Komposition haben ihr besonders Birgitta und Siegfried Riediger, Markus Kröger, Edgar Kuhlmann, Küsterin Mechthild Fellenberg und Hausmeister Georg Maslowski unter die Arme gegriffen. Als Glücksfall bezeichnet die Pastoralreferentin die Möglichkeit, dass die Wanderausstellung in Drensteinfurt zu sehen ist. Die Gemeinde verfolge damit zwei Anliegen. „Natürlich möchten wir die Menschen zum Glauben und damit zu Gott hinführen. Ich denke, die Bilder können ein Weg sein.“ Außerdem wolle man zeigen, dass Drensteinfurt ein lebenswerter Ort sei, der einiges zu bieten habe – eben auch eine solch qualitativ hochwertige Ausstellung.
Noch bis zum 13. Januar ist die Wanderausstellung „Suche Frieden“ in der Pfarrkirche St. Regina zu sehen. Diese ist täglich von 9 bis 17 Uhr für interessierte Besucher geöffnet. Der 101. Deutsche Katholikentag findet dann vom 9. bis 13. Mai in Münster statt.