KREIS COESFELD Die Zahl der Wohnungseinbrüche im Kreisgebiet ist ungebrochen hoch. Doch Nina Bay, Leiterin der Direktion Kriminalität in der Kreispolizeibehörde, sieht einen Silberstreif am Horizont.
Zwar waren es – in absoluten Zahlen – in 2015 nur vier Wohnungseinbrüche weniger als 2014, aber alleine der wenn auch noch so geringe Abwärtstrend ist positiv, vergleicht man die Zahlen mit dem Landestrend. Denn dort steigen sie. Auf einem historischen Hoch liege die Aufklärungsquote von 50,66 Prozent, ebenfalls NRW-weit vorbildlich.
Den Grund für die Entwicklung sehen sowohl Nina Bay als auch Peter Schwab, Abteilungsleiter Polizei, sowie sein oberster Dienstherr, Landrat Christian Schulze Pellengahr, in den intensiven Maßnahmen. So werde in punkto Wohnungseinbrüche im Kreis direktionsübergreifend gearbeitet. Spezialisierte Ermittler nähmen ausnahmslos Einbrecher ins Visier und könnten so Tatzusammenhänge erkennen. An Schwerpunkttagen arbeiteten sie mit anderen Abteilungen Hand in Hand, und auch die Präventionsaufrufe würden greifen. „Auch wenn Sie nur ein ungutes Gefühl haben, rufen Sie lieber einmal zu viel die 110 an als einmal zu wenig“, so Schwab. Unter den angezeigten Taten gab es mit 36 Prozent eine Reihe von Einbrüchen, bei denen es beim Versucht blieb – auch ein Verdienst aufmerksamer Bürger.
Serieneinbrecher
Neben Einzeldelikten konnten auch besonders spektakuläre Serien aufgeklärt werden: Unter anderem wurde in Ascheberg ein 22-jähriger Serieneinbrecher gefasst.
Vor allem Diebstahldelikte führen weiter die Statistik an; hier sind im Kreis für 2015 insgesamt 6748 Fälle zu verzeichnen, fast 1000 mehr als im Vorjahr. Drei Tötungsdelikte gab es in 2015, die ebenso wie neun Vergewaltigungen alle aufgeklärt werden konnten. Bei den Körperverletzungen steigen die Zahlen häufiger Gewalt. Dies, so Nina Bay, liege aber maßgeblich daran, dass viel mehr Taten gemeldet würden.
Keine signifikanten Veränderungen macht Schwab bei Straftaten durch Flüchtlinge aus. Zwar gibt es eine Differenzierung innerhalb der Täterkreise, hier fallen aber auch EU-Ausländer in die Statistik. So stehen 3407 deutschen Tatverdächtigen 1287 nicht-deutsche entgegen. Das sind 27,4 Prozent (2014: 22,7).