DRENSTEINFURT Das Auftauchen des Eichenprozessionsspinners hat Schädlingsbekämpfer auf den Plan gerufen.
Die Verwaltung erreichten in den vergangenen Tagen mehrere Anrufe von Bürgern, die an Eichen seltsame Gespinste entdeckt hatten und aufgrund eigener Recherchen im Internet davon ausgingen, dass es sich dabei um Nester des sogenannten Eichenprozessionsspinners handeln könnte.
Prüfungen vor Ort hätten Gewissheit gebracht, teilt Hans-Ulrich Herding von der Stadtverwaltung mit. Tatsächlich waren einige Bäume am westlichen Ortsrand von diesen eingewanderten Schädlingen befallen. Den Bäumen werden die Raupen dieses Nachtfalters kaum gefährlich. „Allerdings können Menschen oder Tiere durch die Raupen unangenehme Verletzungen davon tragen“, so Herding. Die Schädlinge besitzen Brennhärchen, die bei Hautkontakt oder nach dem Einatmen zu heftigen Reaktionen führen können. Bei intensivem Kontakt mit vielen dieser Härchen können die Entzündungen sehr schmerzhaft werden und einen Arztbesuch erforderlich machen.
Fachgerecht beseitigt
Die Verwaltung hat daher entschieden, die Nester von einem Schädlingsbekämpfer fachgerecht beseitigen zu lassen. Ein Unternehmen aus Herbern war am Dienstag mehrere Stunden lang mit Schutzkleidung und Hubsteiger im Stadtgebiet unterwegs. Behandelt wurden allerdings nur stark befallene Eichen an beliebten Spazier- und Radwegen. Abseits dieser Wege sei die Gefahr für Menschen gering, weil ein direkter Kontakt eher unwahrscheinlich sei.
Die Fachleute begutachteten auch drei Eichen im Freibad, die sich am Rand der Liegewiese befinden. Auch dort wurden einige Gespinste entdeckt, die unverzüglich mit einem Spezial-Staubsauger beseitigt wurden. Da beim Einsaugen der Raupen einzelne Härchen, die das Gift enthalten, entweichen könnten, wurde die Liegewiese an den entsprechenden Stellen vorsichtshalber gesperrt.
Wer ein Gespinst im Garten entdeckt, sollte dieses auf keinen Fall selbst bekämpfen. Chemische Mittel wirkten nicht, und der Brenner, mit dem man üblicherweise Unkraut bekämpft oder Dachpappe verklebt, sei völlig ungeeignet, weil die Tiere bei Stress ihre Brennhaare abwerfen würden, die zu den beschriebenen Verletzungen führen. Die Bekämpfung sollte Fachleuten überlassen werden, rät Herding.