DRENSTEINFURT Köstlicher Duft strömt aus der Küche von Familie Lischewski, denn Kati Lischewski bereitet „Hallaca“, das traditionelle Essen zur Weihnachtszeit in ihrer Heimat Venezuela zu. Tatkräftig unterstützt wird sie von ihrem Mann Dieter und Sohn Kristian.
Das Paar lernte sich 1991 auf der Insel Isla Margarita kennen. Wie ihr späterer Mann, der nach einem dreimonatigen Urlaub zwischen Wehrdienst und geplantem Studienbeginn in Deutschland, einfach in Venezuela geblieben war, arbeitete sie dort. Ursprünglich stammt Kati Lischewski aus Merida in den Anden. 1999 wurde Sohn Kristian geboren, der übrigens zweisprachig mit Spanisch und Deutsch aufwächst. Nach den Anschlägen vom September 2001 blieben die amerikanischen Touristen aus, die Dieter Lischewski sonst in seinem Reisebüro betreute. Außerdem gab es einen Machtwechsel an der Spitze der Regierung, dem neuen Präsidenten schenkten die beiden kein Vertrauen. Rückkehr nach Stewwert „Venezuela war zu der Zeit einfach nicht das Land, in dem unser Sohn aufwachsen sollte", sagt Dieter Lischewski. 2002 kehrte die Familie nach Stewwert zurück, wo Dieter Lischewski als Bürokaufmann Fuß fasste. Ihre Heimat will Kati aber nicht aufgeben. „Ich integriere mich, aber das heißt nicht, dass ich vergesse, woher ich komme." Darum kocht sie nun auch die „Hallaca". „Ursprünglich war Hallaca ein Armenessen, das die afrikanischen Sklaven in den spanischen Kolonien in Venezuela aus der Not heraus erfanden", erklärt Kati Lischewski. Immer wenn die Spanier rauschende Feste mit viel Essen feierten, sammelten die Sklaven die Reste ein. Alles zusammen wurde in Maisteig eingerollt und dann in Bananenblättern gekocht. „Heute ist es ein traditionelles Gericht und Ausdruck der gemischten Kultur Venezuelas", sagt die 39-Jährige.-dz